KOMM.NEWS - Bayern


BOORBERG KOMM.NEWS 2025-09 Ausgabe Bayern

1. Smart Stores

Deutschland zählt laut der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) in Heilbronn seit 2019 bereits rund 700 Smart Stores, so der Forschungsleiter der DHBW im Interview mit dem Stern. Zunächst öffneten die Mini-Supermärkte ohne Personal auch sonntags – bis in Hessen die Smart Stores der Supermarktkette Tegut durch ein Gerichtsurteil, das bis zum Hessischen Verwaltungsgerichtshof durchgefochten wurde (VGH Kassel, Beschl. v. 22.12.2023, Az.: 8 B 77/22) wieder schließen mussten. Doch der hessische Landesgesetzgeber änderte sein Ladenöffnungsgesetz, sodass die Mini-Märkte wieder öffnen konnten.

 

Es gibt drei größere Anbieter bisher, das sind „Tante M“ (etwa 63 Filialen), „Tante Enso“ (ca. 62) und Teo von der Supermarktkette Tegut (rund 40). Weitere betreibende Marken sind die „Dorfladenbox“ (18), „MeinMarkt24“ (11), „Nahkauf Box“ (8), „Frieda24“ (7), „Rewe Pick & Go“ (6), „Zabka“ (6) und regionale Betreiber, vor allem auch Metzger.  Erforscht hat dies die DHBW, die ebenfalls eine interaktive Deutschlandkarte erstellt hat und regelmäßig die Retail Innovation Days organisiert.

 

Sonntagsöffnungen sind rechtlich umstritten, aber Betreiber planen weiterhin eine Expansion, da sonntags öffnende Konzepte vielfach das dreifache Umsatzvolumen eines Werktags erzielen.  Gegner der Smart Stores meinen, es verzerre den Wettbewerb, wenn andere Läden sonntags schließen müssten, und diese Mini-Läden verdrängten mittelständische Händler, Bäckereien und Metzgereien.

 

Deutschland hat unterschiedliche Regelungen je nach Bundesland. Einige erlauben durchgängig (24/7) geöffnete, vollautomatisierte Smart Stores – andere schränken sonntags die Öffnung ein. Hessen und Mecklenburg-Vorpommern ermöglichen Smart Stores bis 120 m² auch sonntags zu öffnen. Bayern hat erst kürzlich das Ladenschlussgesetz geändert, sodass auch hier nun Smart Stores bis 150 m² auch sonntags geöffnet sein dürfen, sofern die Kommune das so regelt. Mit Ausnahme von Berlin und Bremen wird in allen anderen Bundesländern über Smart Stores entweder diskutiert oder rechtliche Bedingungen geprüft.

2. Geburtenraten der Gemeinden Deutschlands

Wer konkret wissen will, wie viele Kinder wo geboren werden, kann auf eine interaktive Karte des RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) klicken. Hier sind die absoluten Zahlen der Geburten im Jahr 2023 auf 1.000 Einwohner dargestellt. Die Auswertung des RND ergab einen geburtenschwachen Osten. Helle Flecken gibt es vor allem in Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Im früheren Bundesgebiet stechen diesbezüglich nur die vielen kleinen ländlichen Gemeinden in Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz heraus.

 

Die wenigsten Geburten gab es 2023 in der kleinen Gemeinde Stechlin im Norden Brandenburgs. Hier wurde nur ein Kind geboren, bei einer Gemeindegröße von 1.112 Einwohnern. Unter den Großstädten hatte Rostock eine besonders niedrige Quote: Auf 204.948 Menschen kamen 1.496 Geburten, rechnerisch also 7,3 pro 1.000 Einwohner.

 

An der Spitze stand hingegen Birtlingen im Westen von Rheinland-Pfalz. Allerdings handelt es sich dabei um einen winzigen Weiler mit gerade einmal 45 Einwohnern, und so reichten schon zwei Geburten, um rechnerisch auf eine Quote von 44,4 Geburten pro 1.000 zu kommen. Großstädte mit besonders hohen Quoten waren Offenbach am Main (11,4) und München (10,5).

 

Grundsätzlich wird die Geburtenrate je Frau errechnet, die bei dem obigen Modell nicht auf dem Fokus des RND lag. Aber auch diese spiegelt ein Gefälle zwischen Ost und West wider: Die Geburtenrate im Osten lag mit 1,27 Kindern je Frau deutlich niedriger als im Westen, wo Frauen im Schnitt 1,38 Kinder bekamen.

3. Trinkwasserknappheit

Etwa 70% des deutschen Trinkwassers stammt aus Grund- und Quellwasser. Es herrscht in Deutschland noch kein Mangel an Trinkwasser und es gibt bisher keine flächendeckenden negativen Auswirkungen auf Trinkwasser aus Grundwasserressourcen. Allerdings kam z.B. im Sommer 2018 in den besonders betroffenen Regionen die Eigenversorgung mit Trinkwasser teilweise zum Erliegen, weil Hausbrunnen trockenfielen. Wasserversorgungsunternehmen berichteten damals, dass es bis auf wenige lokale Ausnahmen keine Ausfälle bei der zentralen Wasserversorgung gab, allerdings nutzten ein Drittel der Unternehmen an den Spitzentagen bis zu 90 % ihrer Wasserressourcen. Außerdem lag die Aufbereitungskapazität an Spitzentagen bei 34% der Wasserversorgungsunternehmen bei 90 % oder mehr.

 

Grundwasser wird über den Niederschlag gespeist. Die Gebiete mit den niedrigen Niederschlägen liegen vor allem im Osten und Nordosten Deutschlands. Regionen mit hohen Niederschlägen finden sich im Westen und Süden Deutschlands.

 

Langanhaltende Trockenheit mit fehlenden Niederschlägen, reduzierter Sickerwasserrate und Grundwasserneubildung führt zu einer veränderten Tiefenlage der Grundwasseroberfläche. In den trockenen Jahren 2018, 2019, 2020 und 2022 sind so die Grundwasserstrände in den oberflächennahen Grundwasserleitern deutlich gefallen. Die zukünftige Wasserknappheit wird als komplexes Problem erkannt, das aufgrund der Unsicherheiten aber schwer zu prognostizieren ist. Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserverfügbarkeit werden in den Ergebnissen der Grundlagenstudie „WADKlim“ vom Oktober 2024 erläutert.

 

Der Winter 2024/2025 und das Frühjahr 2025 waren insgesamt viel trockener als die Referenzperiode 1991 bis 2020, wie das Umweltbundesamt die Pressemitteilungen des Deutschen Wetterdienstes analysiert. Der Dürremonitor Deutschland des Helmholtz Zentrums für Umweltforschung (UFZ) zeigt außerdem deutschlandweite Trockenheit und Dürre mit Stand 8.7.2025 auf. Aktuell arbeitet das Umweltbundesamt zusammen mit der Bund-Länder- Arbeitsgemeinschaft Wasser (⁠LAWA⁠) an Leitlinien zu Wasserknappheit, damit die zuständigen Behörden regional transparente Entscheidungen zur Verteilung von Wasser treffen können, die auf harmonisierter wissenschaftlicher und wasserrechtlicher Grundlage basieren.

 

Um ein Wassermanagement zu schaffen, dass einer zukünftigen Trinkwasserknappheit vorbeugt, wird auf den Maßnahmenkatalog Reduzierung Wassernutzungskonflikte verwiesen. Von der Analyse der Akteure, also der Wassernutzer und -verbraucher, mit Einrichtung eines Wasserkomitees über ein Dürrefrühwarnsystem, der Preisgestaltung, bis hin zu technischen Maßnahmen findet die Gemeinde hier sämtliche Möglichkeiten eines wirksamen Wassermanagements.

4. PUBLICUS: Aktuelle Rechtsprechung des Bayerischen Gerichtshofs zum Bau- und Denkmalschutzrecht

Das Bau- und Denkmalschutzrecht zählt zu den klassischen Rechtsgebieten des Verwaltungsrechts und nimmt in der Praxis den größten Raum ein. Dies zeigt sich unter anderem daran, dass sich am Bayerischen Verwaltungsgerichtshof (BayVGH) vier Senate mit dieser Thematik befassen. Besonders bemerkenswerte Rechtsprechung des Bayerischen Gerichtshofs aus jüngerer Zeit wird im folgenden Beitrag „Aktuelle Rechtsprechung des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs zum Bau- und Denkmalschutzrecht“ des Online Magazins PUBLICUS aus dem Richard Boorberg Verlag nachskizziert.




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